Steigende Schülerzahlen stellen auch die Grund- und Mittelschulen in Garching vor Herausforderungen.
Garching – Kontinuierlich steigende Geburtenzahlen lassen auch Grund- und Mittelschulen stark anwachsen. Die Räumlichkeiten sind schon jetzt voll ausgenutzt, es muss an- oder neu gebaut werden. Kurzfristige Erleichterung kann oft durch „Umfunktionieren“ eines Fachraumes in ein Klassenzimmer geschaffen werden. Ein Konzept, das bereits alle Grund- und Mittelschulen in Garching umsetzen. Aber auch hier sind irgendwann Grenzen gesetzt. Die Stadt braucht neue Schulen.
Zumal es nicht nur die steigenden Schülerzahlen an sich sind, denn dort, wo der Migrationsanteil einer Klasse von über 25 Kindern 50 Prozent überschreitet, muss diese geteilt werden. Es gehe zwar bei der Berechnung der Fünf-Jahresstatisik nur „um durchschnittliche Berechnungen“, dennoch sieht Cornelia Otto, die städtische Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales, aufgrund der steigenden Schülerzahlen in den Grund- und Mittelschulen Handlungsbedarf weiterer Räume. In beiden Schularten gelten Minimum- und Maximumwerte, bei den Grundschulen gilt als Untergrenze 13 Schüler und maximal 28 pro Klasse, in der Mittelschule müssen es 15 und dürfen es höchstens 30 Schüler pro Klasse sein. Die durchschnittliche Klassengröße liegt in Garching bei 20 Schülern. Nur wie lassen sich künftige Schülergenerationen auffangen?
„Dreh- und Angelpunkt ist der Bau der Grundschule Nord, wodurch wir eine Entlastung der Grundschulen West und Ost erreichen könnten“, sagte Otto im Stadtrat. Eine Erweiterung oder ein Anbau ist in Hochbrück aus statischen Gründen nicht realisierbar. Langfristig müsse man mit einem neuen Schulstandort planen, bei dem auch die Nachmittagsbetreuung berücksichtigt werden könnte. Die einzügige Hochbrücker Grundschule hat vier Klassenzimmer, muss jedoch aufgrund einer Klassenteilung um ein weiteres Zimmer aufgestockt werden, dem ein Fachraum zum Opfer fiel. Dies wird auch im kommenden Schuljahr so bleiben, allerdings ist aufgrund des Baugebiets „Schleißheimer Kanal“ mit Zuzügen zu rechnen, so dass eine zweizügige Grundschule erforderlich wird.
Grundschule Garching-Ost stößt in drei Jahren an ihre Kapazitätsgrenze
Die Grundschule Garching-Ost stößt laut Cornelia Otto in drei Jahren an ihre Kapazitätsgrenze. Sie verfügt derzeit über 13 Klassenzimmer, einer davon ebenfalls ein „umfunktionierter“ Fachraum. Jedoch ist auch hier künftig mit vier Klassen zu rechnen – 15 Klassenzimmer wären nötig. Kurzfristige Entlastung biete eine Containerlösung.
Die Schule Garching-West sei bereits an der Kapazitätsgrenze angelangt. Die Schule ist für zwölf Klassen konzipiert, aktuell sind es 14, auch hier werde die Schülerzahl steigen und dauerhaft vier zusätzliche Klassenräume für die von Otto prognostizierte Vierzügigkeit benötigt. Hier werde man auf dem Hartplatz „ein bis drei Klassenzimmer aufstellen müssen“, sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD).
Die Max-Mannheimer Mittelschule hat 13 Klassenräume, rund 15 Prozent der Schüler der Grundschulen West und Ost treten hierhin über, 25 Prozent derer aus Hochbrück. Durch den Auszug des Schulkindergartens war die Platznot vorerst gemildert, dennoch wird ab dem Jahr 2023 mindestens ein Klassenzimmer fehlen.
Der Stadt Garching droht ein unerwartetes Riesenloch im Haushalt. Auf die Kommune könnten Steuerrückzahlungen in Höhe von 22 Millionen Euro zukommen. Ein „Hammer“, so der Kämmerer.
August 01, 2020 at 01:30PM
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Garching: An der Kapazitätsgrenze - Merkur.de
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Berechnung
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