
Die weltweite Corona-Lage ist weiterhin prekär. In Australien bekommen Zu-Hause-Bleiber nun einen finanziellen "Bonus" von den Behörden.
- Das Coronavirus ist weiterhin allgegenwärtig , obwohl sich die Infektionslage zuletzt zu entspannen schien.
- Vor allem drei Länder sind besonders stark von Covid-19 betroffen. Das zeigt auch eine düstere Berechnung ( siehe Update vom 22. Juli, 20.10 Uhr)
- Australiens Bundesstaat Victoria zahlt Verdachtsfällen in der Quarantäne einen finanziellen Ausgleich (siehe Update vom 23. Juli, 13.08 Uhr).
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* sowie die Corona-News aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Deutschland als Karte*. Alle Infos zum Thema gibt es auch auf unserer Facebook-Seite Corona-News.
Update vom 23. Juli, 13.08 Uhr: Im Bundesstaat Victoria in Australien häufen sich die Corona-Fälle. Wie der britische Guardian berichtet, melden die Behörden des Staats, in dem die Millionenstadt Melbourne liegt, bereits am dritten Tag in Folge einen neuen Tageshöchstwert. Dieser lag zuletzt bei 403 Neuinfektionen. Um das Virus einzudämmen, haben die australischen Behörden ein neues Vorgehen angekündigt. Jeder Bürger, der als Verdachtsfall gilt und auf sein Testergebnis wartet, aber es sich nicht leisten kann, sich krank zu melden, erhält 300 australische Dollar (umgerechnet etwa 185 Euro). Wer positiv getestet wird, erhält zudem 1.500 australische Dollar (etwa 923 Euro).
Update vom 23. Juli, 7.19 Uhr: Angesichts der Corona-Krise wirbt die UN-Entwicklungsagentur UNDP für ein zeitlich begrenztes Grundeinkommen für knapp drei Milliarden Menschen weltweit. Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, könnten mit dem Grundeinkommen während der Pandemie Zuhause bleiben. Das könnte die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen.
Für 2,7 Milliarden Betroffene in 132 Entwicklungsländern würden dafür pro Monat mindestens 199 Milliarden Dollar benötigt. „Beispiellose Zeiten erfordern beispiellose soziale und wirtschaftliche Maßnahmen. Die Einführung eines vorübergehenden Grundeinkommens für die ärmsten Menschen der Welt hat sich als eine Option herausgestellt. Dies schien noch vor wenigen Monaten unmöglich zu sein“, sagte UNDP-Chef Achim Steiner.
Countries' social protection & stimulus plans have increased 10X from 103 to 1,055 since #COVID19 lockdowns began in mid-March. Our new #TemporaryBasicIncome report explores policies which can protect lives & lower the curve: https://t.co/BHYMv2j0iN pic.twitter.com/Bmy03dG1eU
— UN Development (@UNDP) July 23, 2020
Wegen Corona-Krise: UNDP plant temporäres Grundeinkommen für Menschen in Entwicklungsländern
Dabei geht es um Menschen, die ihren Unterhalt oft in der informellen Wirtschaft verdienen und es sich trotz der Gesundheitsrisiken nicht leisten können, Zuhause zu bleiben. Der Entwicklungsagentur zufolge wären die Maßnahmen dringend notwendig und durchführbar. Das Geld könnte von der Schuldenrückzahlung der Entwicklungs- und Schwellenländer umgeleitet werden.
„Ein vom UN-Generalsekretär geforderter umfassender Schuldenstillstand für alle Entwicklungsländer würde es den Ländern ermöglichen, diese Mittel vorübergehend in Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Krise umzuwandeln“, meint die UNDP.
Update vom 22. Juli, 20.10 Uhr: Auch wenn in vielen teilen Mitteleuropas nicht mehr viel von den Folgen der Coronavirus-Pandemie* zu spüren ist, breitet sich das Virus weiterhin rasant auf der Welt aus, zuletzt beschleunigte sich die Verbreitung gar. Nun erreichten die weltweiten Infektionszahlen laut den Daten der Johns-Hopkins-Universität eine beunruhigende Marke.
Coronavirus weltweit: Ende Juni wurden 10 Millionen Infektionen registriert - Nun sind es bereits 15 Millionen
Global wurden inzwischen über 15 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Virus registriert. Alarmierend ist dabei, dass Ende Juni - also sechs Monate nach Pandemie-Beginn in China, bereits die 10-Millionen-Marke geknackt wurde. In den vergangenen drei Wochen ist die Zahl der weltweiten Infektionen also um 5 Millionen gestiegen.
Besonders in Nord- und Südamerika sowie in Indien oder Südafrika breitete sich das Virus Sars-CoV-2 rasch aus. Bislang gab es weltweit 620.000 Todesfälle durch die Folgen es Virus, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst.
NEW: Over 15 million coronavirus cases have been recorded worldwide, per Johns Hopkins.https://t.co/9O1op0J05r
— Axios (@axios) July 22, 2020
Die USA ist bislang am heftigsten von der Pandemie betroffen - knapp vier Millionen der bestätigten Ansteckungen wurden hier gemessen. Mit über 142.000 Covid-19-Toten erreichen die Vereinigten Staaten auch hier einen traurigen Spitzenwert. Im Süden und Westen des Landes wurden zuletzt Höchstwerte bei den Infektionen gemessen.
Auf die USA folgt Brasilien, wo die Lage immer ernster wird. 2,2 Millionen Personen sollen sich Infiziert haben, 81.000 Todesfälle sind zudem bisher registriert worden. Innerhalb des letzten Monats hat sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt.
Corona in Australien: Anstieg nach starkem Rückgang - Millionen-Stadt besonders betroffen
Update vom 22. Juli, 14.45 Uhr: Einen Rekord bei der Ausbreitung des Coronavirus musste Australien am Mittwoch verzeichnen: Innerhalb von 24 Stunden seien landesweit 502 Neuinfektionen registriert worden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der Großteil dieser Infizierten lebt in der Millionenstadt Melbourne.
Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. „Am 9. Juni - vor nur sechs Wochen - haben wir lediglich zwei neue Fälle registriert. Das zeigt, wie schnell Ausbrüche auftreten und sich ausbreiten können“, sagte der leitende Gesundheitsbeamte Michael Kidd vor Journalisten.
Coronavirus in Australien: Eine Region wegen der Pandemie praktisch abgeriegelt
Allein in Victoria, der am schlimmsten betroffenen Region, gab es nun seit Dienstag 484 Neuinfektionen - fast alle davon in Melbourne. In dem Bundesstaat im Südosten des Landes war nach einem Anstieg der Infektionszahlen vor zwei Wochen erneut ein sechswöchiger Lockdown verhängt worden.
Die Skyline von Melbourne.: Australiens zweitgrößte Stadt ist von einem rasanten Anstieg an Sars-CoV-2-Infektionen betroffen.
© Andy Brownbill /AP/dpa
In der Nacht zum Donnerstag tritt in der Metropole zudem eine allgemeine Maskenpflicht in Kraft. Bei Zuwiderhandeln drohen Geldbußen in Höhe von 200 australischen Dollar, das sind umgerechnet etwa 124 Euro. Fast ganz Victoria ist praktisch vom Rest des Landes abgeriegelt. Das US-Magazin Time sprach auf Twitter von einem „Kampf gegen die Spitze" in der Region:
After initial success in containing the virus, Australia is battling a spike in Victoria, which recorded 484 new cases https://t.co/339aZT79ng
— TIME (@TIME) July 22, 2020
In Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern stieg die Zahl der Corona-Infektionen damit auf knapp 13 000. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag bei 128.
Coronavirus israel: Nach schnellen Lockerungen schnellen Infektionszahlen auf Rekordwert
Schlechte Nachrichten gibt es im Zusammenhang mit der Pandemie auch aus Israel: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist auch hier so hoch wie nie zuvor. Laut israelischem Gesundheitsministerium waren am Dienstag 1977 Fälle gemeldet worden. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown. Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Coronavirus weltweit: In Brasilien wird ein weiterer Test für einen Impfstoff zugelassen
Update vom 21. Juli, 21.58 Uhr: Die Impfstoff-Riege Brasiliens wird erweitert. Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen weiteren Test für einen Corona-Impfstoff zugelassen - diesmal mit deutscher Beteiligung.
Wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt „Diário Oficial“ am Dienstag hervorging, erlaubte die Anvisa dem Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer, Tests für eine Impfung gegen Covid-19 in Brasilien vorzunehmen.
Es ist bereits die dritte Erlaubnis dieser Art der Behörde, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Anfang der Woche hatte der chinesische Pharmakonzern Sinovac in Brasilien die entscheidende dritte Testphase seines Impfstoffs gestartet. Ein Impfstoff des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford, wird in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas schon seit Juni getestet.
Corona: Besorgniserregende Berechnung für USA und Co. - drei Länder stellen 40 Prozent der Covid-19-Fälle
Erstmeldung vom 21. Juli, 16.22 Uhr: München - Die Corona-Pandemie hat die Welt nun schon seit etwa einem halben Jahr im Griff. Ist die Gefahr gebannt? Blickt man auf die Lage in den hiesigen Covid-19-Brennpunkten*, muss diese Frage klar verneint werden. Aber auch an Orten, an denen sich die Situation zu entspannen schien, schnellten die Infektionszahlen zuletzt in die Höhe.
So reagierte Österreich am Dienstag (21. Juli) etwa mit Verschärfungen in puncto Maskenpflicht, während aus Ägypten oder dem Iran besorgniserregende Zahlen gemeldet wurden.
Coronavirus: Besorgniserregende Berechnung - Brasilien, Indien und die USA am schlimmsten betroffen
Am schlimmsten ist die Situation indes weiterhin in Brasilien, Indien sowie den USA. Dieses Trio weist laut Johns-Hopkins-Universität (JHU) knapp sechs Millionen Covid-19-Fälle auf. 5.950.238 der weltweit 14.735.331 Corona-Fälle kommen aus Brasilien, Indien oder den USA. Das sind mehr als 40 Prozent (Stand: 21. Juli, 16 Uhr).
Diese Zahlen wirken umso besorgniserregender, wenn man sich die Bevölkerungszahlen der Länder ansieht. Indien (1,353 Mrd.), Brasilien (209,5 Mio.) sowie die Vereinigten Staaten (328,2 Mio.) stellen ziemlich genau ein Viertel der Weltbevölkerung. Dennoch verzeichnen sie 40,3 Prozent der Corona-Fälle.
Coronavirus: Brasilien, Indien, USA - auch bei Todeszahlen traurige Spitze
Dieses bedrohliche Bild spiegelt sich auch in der Statistik der Corona-Toten wider. Mit 249.116 Toten stellt das Trio auch hier mehr als 40 Prozent der weltweit registrierten 610.654 Fälle - nämlich 40,8.
In Brasilien sind seit Montag mehr als 80.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília hervorgeht, die sich mit denen der JHU decken. Demnach stieg die Zahl der Corona-Toten auf 80.120. Zuletzt waren täglich rund 1000 Todesfälle gemeldet worden, vergangene Woche durchbrach Brasilien die Marke von zwei Millionen bestätigten Infizierten.
Nur in den USA* wurden bislang mehr Infektionen und Todesfälle (140.915) in der Corona-Pandemie verzeichnet. Indien kommt auf eine vergleichsweise niedrige Zahl von 29.082 Verstorbenen.
Repräsentanten der am stärksten von Corona betroffenen Ländern: US-Präsident Donald Trump (l.) und Brasiliens Machthaber Jair Bolsonaro.
© picture alliance/dpa / Alan Santos
Coronavirus: Brasilien, Indien, USA - ein Ende der Pandemie scheint nicht in Sicht
Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften unterdessen aber noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bisher bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Im größten Land Lateinamerikas scheint ein Ende der Pandemie also nicht in Sicht - Stand jetzt gilt dies auch für Indien und die USA. (as) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerks.
Haben Wissenschaftler endlich einen entscheidenden Durchbruch bei der Corona-Forschung erlangt? Die Ergebnisse mehrerer Studien lassen hoffen.
Rubriklistenbild: © Andy Brownbill
July 18, 2020 at 09:39AM
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Corona weltweit: Geld für Einhalten der Quarantäne - Hotspot geht neue Wege gegen Pandemie - Merkur.de
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