Wer zu Hause Computer- oder Video-Games spielt (und nicht auf einen Dienst wie Google Stadia zurückgreifen will), der braucht einen PC, ein Notebook oder eine Spielekonsole. All diese Geräte verbrauchen Strom, den ihr über eure Stromrechnung auch zu bezahlen habt. Hinzu kommen Monitor oder TV und oftmals auch noch Lautsprecher.
Bei Spielekonsolen ist der Strombedarf leicht nachvollziehbar, da es nur wenige Modelle gibt, die jeweils auf eine identische Hardware setzen und zu denen man im Internet zahlreiche Praxistests findet. Doch wie sieht es bei einem PC aus? Ist Gaming, was den Energiebedarf angeht, sehr teuer? Diese beiden Fragen wollen wir in der ersten Hälfte unseres Specials genauer unter die Lupe nehmen und uns danach auch noch um Netzteile kümmern, damit ihr leichter ein passendes Netzteil für euren PC finden könnt. Zu diesem Zweck bieten wir auch eine Marktübersicht mit 20 Netzteilen.
PC: Strombedarf der Komponenten
Besonders relevant für den Stromverbrauch eines PCs beim Spielen sind die Grafikkarte sowie der Prozessor. Abseits von Spielen fällt die Grafikkarte wiederum kaum ins Gewicht. In beiden Fällen ist die Belastung der Komponenten aber keineswegs stets bei 100 Prozent - es macht also, um die Kosten zu berechnen, nur bedingt Sinn, den PC durch passende Programme wie Furmark auf volle Last zu bringen und dabei den Strombedarf zu messen. In der Praxis wird der PC bei den meisten Games nämlich weniger verbrauchen als das, was bei Volllast von CPU und Grafikkarte zu messen ist.
Bei Spielen, hier Red Dead Redemption 2, sind CPU und Grafikkarte in aller Regel nicht beide gleichzeitig bei auch nur annähernd 100 Prozent Auslastung. Quelle: PC Games Man könnte zwar denken, dass CPU und Grafikkarte bei Games stets Vollgas geben, damit so viele FPS (Bilder pro Sekunde) wie möglich berechnet werden können. Doch in Wahrheit sieht dies anders aus, denn sowohl CPU als auch Grafikkarte bestehen aus mehreren - um es vereinfacht zu sagen - Modulen, die jeweils für bestimmte Aufgaben mehr oder weniger geeignet sind. Besonders anschaulich ist dies bei Prozessoren, denn nicht immer gibt es in einem Spiel genügend einzelne Aufgaben, um jeden Kern zu beschäftigen. Es kann also sein, dass eine Acht-Kern-CPU nur bei drei oder vier Kernen eine hohe Last aufweist, und die restlichen Kerne haben kaum etwas zu tun. Somit kann die CPU also beim besten Willen nicht bei 100 Prozent Auslastung sein und verbraucht in der Folge auch nicht so viel Strom wie bei einem Belastungs-Test. Bei der Grafikkarte kann es ebenfalls sein, dass ein Aufgabenbereich komplett ausgelastet ist, andere aber nur bei vielleicht 70 Prozent arbeiten, so dass die Karte weniger Strom als bei Volllast verbraucht. In beiden Fällen geben die ausgelasteten Bereiche vor, wie viel FPS die CPU und die Grafikkarte maximal berechnen können. Und das führt zu einer weiteren Grenze: Nehmen wir an, die CPU schafft maximal 90 FPS. Die Grafikkarte könnte theoretisch 120 FPS schaffen. Es bleibt wegen der CPU aber bei 90 FPS, und die Grafikkarte ist daher dann nicht bei voller Last, da sie wiederum nur 90 FPS berechnen "darf". Auch umgekehrt kann dies passieren: Die Grafikkarte schafft eventuell nur 40 FPS, die CPU würde aber auch problemlos 100 FPS schaffen. Da die Grafikkarte aber nicht mitspielt, hat die CPU weniger zu tun und läuft mit weniger Last.
CPUs der gleichen Familie haben oftmals die gleiche TDP, obwohl sie verschiedene Taktwerte haben. Dies zeigt, dass die TDP nicht exakt dem maximalen Strombedarf entspricht. Quelle: Intel Bei der Berechnung des Strombedarfs dürft ihr aber trotzdem vom maximalen Szenario ausgehen, damit ihr kein zu schwaches Netzteil auswählt - dabei solltet ihr euch aber nicht auf die TDP-Werte verlassen, die die Hersteller für Grafikkarten und CPUs nennen. Denn die TDP gibt nicht zwingend den maximalen Strombedarf an, obgleich sie mittlerweile meist nahe an den Wert herankommt. Die TDP dient strenggenommen der Kühlung und zeigt an, welche maximale Abwärme in Watt gemessen zu erwarten ist. Verlässlichere Werte gibt es bei Tests von CPUs und Grafikkarten durch Fachredaktionen, die bei CPUs meist den Gesamtverbrauch des PCs angeben, bei Grafikkarten den Verbrauch der Grafikkarte isoliert. Auf der folgenden Seite haben wir eine Übersicht mit dem Strombedarf einiger CPUs und Grafikkarten vorbereitet, so dass ihr ungefähr abschätzen könnt, was ein entsprechender PC bei Last verbraucht.
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